Kinder mit geringer Selbstbeherrschung neigen eher zu aggressivem Verhalten

Grundschulkinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren mit niedrigerer Exekutivfunktion zeigen eher körperliche, relationale und reaktive Aggression auf der ganzen Linie, aber keine proaktive Aggression.

Laut einer im Open-Access-Journal Frontiers in Behavioral Neuroscience veröffentlichten Studie ist dies auf eine erhöhte Wutanfälligkeit zurückzuführen, aber die Aggression könnte reduziert und eingeschränkt werden, indem ihre exekutive Funktion verbessert wird – ein Maß für kognitive Fähigkeiten, die es einem Menschen ermöglichen, Ziele zu erreichen indem sie ihr Verhalten kontrollieren.

Kinder mit einer größeren Defizit-Exekutivfunktion zu Beginn der Studie zeigten bis zu drei Jahre später aggressiveres Verhalten.

Aggressives Verhalten wurde bei Jungen häufiger festgestellt, aber die Zusammenhänge zwischen exekutiver Funktion, Wut und Aggression schienen unabhängig vom Geschlecht ähnlich zu sein.

Defizite in der Exekutivfunktion waren mit einer Zunahme der reaktiven Aggression im Laufe der Zeit verbunden, jedoch nicht mit proaktiver Aggression.

Helena Rohlf, die Hauptautorin der Studie, die von Forschern der Universität Potsdam in Deutschland durchgeführt wurde, sagte, dass dieser letzte Punkt mit der Idee der proaktiven Aggression als "kaltblütige" geplante Aggression verbunden sei.

"Die Exekutivfunktion ermöglicht Kindern, sich in einer geplanten und bewussten Art und Weise zu verhalten, was für proaktive Aggression charakteristisch ist", erklärte sie.

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